URBAN NATION MUSEUM eröffnet mit Besucheransturm: Tausende Kunstbegeisterte kommen zum Eröffnungsfest in der Bülowstraße

In Berlin ist mit dem URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART eine bislang einzigartige Plattform für urbane Kunst entstanden. Nach vier Jahren Planung öffnete das Gebäude in der Bülowstraße am Samstagabend zum ersten Mal seine Türen für Besucher. Die Umgebung verwandelte sich mit 50 Spots, darunter Installationen, Wandgemälde und andere Interventionen, in eine Open-Air-Galerie. Insgesamt wollten über 13.000 Menschen das Spektakel auf der Straße und 7.000 Personen das Museum selbst sehen. Mit dabei: Die Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters, der Regierende Bürgermeister Michael Müller und weitere prominente Gäste.

„UNique. UNited. UNstoppable.“ – unter diesem Motto steht die erste Ausstellung, kuratiert von der Künstlerischen Leitung Yasha Young, des URBAN NATION MUSEUM FOR CONTEMPORARY ART, die bereits am Eröffnungswochenende Tausende von Besuchern anzog. Nach einer Begrüßung durch Dr. Christopher Vorwerk, dem Kaufmännischen Direktor des Museums, machten Festreden der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller und der Direktorin Yasha Young den Auftakt des Eröffnungsabends am 16. September. Anschließend öffneten sich um 19 Uhr die Museumstüren für alle Interessierten, die bereits eine lange Schlange entlang der Bülowstraße bildeten. Insgesamt strömten mehr als 13.000 Personen am Wochenende des 16. und 17. Septembers auf die Artmeile entlang der Bülowstraße und 7.000 Neugierige in das neue Haus für zeitgenössische urbane Kunst.

Auch die weltbekannte Fotojournalistin Martha Cooper war persönlich dabei, als die ersten Besucher das Museum betraten. Ihr ist ein ganzer Raum im Museum gewidmet: die Martha Cooper Library. Darin ist ein bedeutender Teil ihrer Sammlung zu finden, den sie URBAN NATION überlassen hat und der künftig zu Forschungszwecken zur Verfügung steht. Ihre Fotografien sind die ersten Zeugnisse der Urban Art und dokumentieren deren Entstehung seit den 1970er Jahren.

Eine einzigartige Sammlung

150 Werke etablierter Künstler und Newcomer werden seit dem Wochenende im URBAN NATION MUSEUM ausgestellt und wurden hierfür speziell angefertigt. Ein Aufmerksamkeits-magnet war für die ersten Besucher in der Bülowstraße 7 etwa das in die Originalmauer hineingearbeitete reliefartige Männerporträt des portugiesischen Künstlers Vhils. Auch vor dem farbenprächtigen Werk der Berliner Künstlerin Mimi S. blieben viele Kunstinteressierte stehen und tauchten in die Komplexität der Figurenzusammenstellung ein. Motive von Szene-Ikonen wie Shepard Fairey oder The London Police wurden im URBAN NATION MUSEUM bewundert. Ziel des zehnköpfigen Kuratorenteams unter der Leitung von Yasha Young war es, die verschiedenen Stile, Techniken und Entwicklungen der Szene abzubilden.

Bereits die gemeinsam mit dem Architektenteam von GRAFT entwickelten Räumlichkeiten sind eine Attraktion: Der Betrachter erlebt beim Laufen über die brückenartige Highline die Kunstwerke aus verschiedenen Perspektiven. Durch die besondere Architektur des Raumes mit einem Boden aus Asphalt begibt sich der Museumsbesucher auf eine Entdeckungstour – ebenfalls eine Anlehnung an das Erlebnis auf der Straße.

Besucher der Artmeile füllten die Bülowstraße

Voller Höhepunkte war auch das Programm, das die Besucher vor dem Museum erwartete. Kurz vor 19 Uhr enthüllten drei Fassadenkletterer am Giebel des Museumsgebäudes ein Kunstwerk der französischen Streetart-Ikone Invader, sein größtes in Berlin. Direkt danach tanzte unter dem U-Bahn-Viadukt die weltbekannte Breakdance-Gruppe „Flying Steps“. Eine Installation des spanischen Künstlers Gonzalo Borondo aus Glas und Licht ließ ein geisterhaftes Pferd durch den Raum traben. Neben weiteren Installationen und Plastiken, darunter ein Affenfelsen des Berliner Künstlerduos Herakut, waren Hausfassaden von Urban-Art-Künstlern kreativ in Szene gesetzt worden. Einige konnten live beim Sprayen beobachtet werden. Auch der Sonntag bot den Gästen der Artmeile außergewöhnliche Kunst-Performances, wie etwa die der polnischen Häkel-Künstlerin Olek oder der bekannten südafrikanischen Künstlerin Faith 47. Außerdem machten eine Skater-Rampe, Open-Air-Yoga und Graffiti-Workshops das Wochenende zu einem bunten Quartierfest, das von der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag unterstützt wurde.

Mehr als eine Ausstellung

Michael Müller und Monika Grütters zeigten sich in ihren Reden begeistert über die Bereicherung der Berliner Kulturlandschaft. Insbesondere da das URBAN NATION MUSEUM mehr als eine reine Ausstellungsfläche sein wird: In ihrer Eröffnungsrede betonte Yasha Young, dass das Haus die Geschichte der Urban Contemporary Art erzählen und bewahren will. Auch die Unterstützung neuer Künstler gehört zu den Kernzielen von URBAN NATION. Darüber hinaus steht der Austausch mit der Nachbarschaft und die Vermittlung von Kultur und Kunst im Fokus des neuen Museums: Insbesondere Jugendliche sollen auf diese Weise inspiriert und gefördert werden.

Bis ins nächste Jahr können Besucher die aktuelle Ausstellung genießen, dann wechseln die Werke. Auch die Fassade des Museums wird immer wieder neu gestaltet werden – mobile Fassadenelemente machen dies möglich. Das Haus wird so selbst zum Kunstwerk im Stadtraum. Ein Bildband unter dem Titel „The Making of URBAN NATION“ erzählt auf rund 100 Seiten die Vision, Entstehungsgeschichte und bisherigen Projekterfolge des Museums. Das Buch kann im Museum käuflich erworben werden. Geöffnet ist das URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART ab sofort dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

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