Live @ the museum – „Home“ by Icy & Sot
Mit ihrem live im URBAN NATION Museum angefertigten Werk macht das Künstlerduo einmal mehr auf das Schicksal geflüchteter Menschen aufmerksam und thematisiert die Sehnsucht nach einem Zuhause.
Das gebürtig aus dem Iran stammende Künstlerduo Icy & Sot ist dafür bekannt aktuelle politische Debatten über Krieg, Frieden, Hoffnung, Verzweiflung und vor allem Menschenrechte in seinen Werken zu thematisieren. In der aktuellen Ausstellung „UNique. UNited. UNstoppable.“ des URBAN NATION MUSEUM FOR URBAN CONTEMPORARY ART sind sie bereits mit einem Kunstwerk vertreten. Nachdem Laurence Vallières und Fanakapan bereits Teil des Projekts „Live@The Museum“ waren, fertigten nun auch Icy & Sot ein Werk vor den Augen der Museumsbesucher an, welches ab sofort permanenter Bestandteil der Ausstellung ist.
Die Inspiration für das Hochhaus, welches auf der linken Seite intakt, auf der rechten Seite durch Krieg zerstört ist, entstand aus einer Ableitung des Sprichworts „Home Sweet Home“ und spielt auf die aktuelle Lage in Aleppo, Syrien, an, wo seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 mehr als 33.000 Wohnhäuser zerstört wurden.
„Die Flüchtlinge verlassen ihre Heimat wegen des Krieges, sie versuchen der Gefahr zu entgehen, sie verlieren ihre Verwandten, sie wandern ab, um ein besseres Leben zu führen und nicht in Gefahr zu sein. Wenn sie Glück haben, die Reise zu überleben, müssen sie in Auffanglagern oder hinter Stacheldrahtzäunen weiterkämpfen und darauf warten ein neues Zuhause zu bekommen. Sie werden oft als die Eindringlinge in den Ländern betrachtet, in denen sie Zuflucht finden. So erleben sie leider oftmals weitere Ängste und Gefahren. Die Skulptur, die wir gebaut haben, trägt den Titel „Home“ und zeigt ein halb zerstörtes Gebäude im Krieg. Die versehrte Häuserseite steht für Leben und Hoffnung – eine positive Sicht auf das „neue Zuhause“. so das Künstlerduo.
Das vornehmlich aus Kartonage, Sprühfarbe, Holz und Metall gebaute Werk, zeigt detailreiche Einblicke in verschiedene Wohnungen des Gebäudes und vermittelt durch die liebevolle Innengestaltungen mit z.B. tapezierten Wänden und Miniatur-Möbeln ein Gefühl von Heimat und Lebensrealität vor dem Krieg.
„Wir alle brauchen ein Zuhause, in dem wir leben, kochen, essen, uns ausruhen, duschen, schlafen, lachen, aufwachsen, wo Erinnerungen entstehen können. Mit dieser Arbeit wollen wir unsere Hoffnung ausdrücken, dass die Menschen, die ihre Heimat im Krieg verloren haben, bald ein neues Zuhause und einen Ort finden, den sie als neue Heimat annehmen können. Wir hoffen aber auch mit dieser Arbeit zum Nachdenken anzuregen und die Kommunikation zwischen den Ländern und Kulturen zu fördern.“ so Icy & Sot weiter.
photos by Nika Kramer