Bücher in der MCL: Boulevard – On Trespassing and Culture No. 2 – INSTITUTION

Parallel zum wachsenden Interesse der Kunstwelt an Graffiti, Street Art und Urban Art hat auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung zu diesen Feldern in den letzten Jahren stetig zugenommen. Während sich in Fachbibliotheken zwar Standardwerke finden lassen, fehlen zur umfangreichen Recherche oft tiefer gehende Texte und Primärquellen. Dazu gehören seltene Ausstellungskataloge, Kleinstauflagen an grauer Literatur wie Bildbände und Szenemagazine, aber auch Texte deren Relevanz sich in der raschen Entwicklung der genannten Themenfelder gewandelt hat.

Die Herausgeber des „Boulevard“ haben sich dieser Problematik erstmals im Jahr 2019 (No. 1 – CLASSICS) angenommen. Das Magazin, welches im klassischen Format einer Tageszeitung daherkommt, ist jeweils in drei Kapitel unterteilt: TALK, REPRINT und CASES. Während die letzte Sektion ausgewählte Fotoserien zeigt, handelt es sich bei dem zweiten Teil um bereits anderweitig publizierte wissenschaftliche Texte, die ins Englische übersetzt, oftmals durch einen Kommentar der Autor*innen ergänzt, nun erneut veröffentlicht werden. Der TALK-Part funktioniert als Kulturjournal, dass auf aktuelle Events, Publikationen, Ausstellungen und Projekte hinweist, aber auch Interviews beinhaltet.

In der aktuellen Ausgabe (No. 2 – INSTITUTION) diskutieren Katia Hermann und Pietro Rivasi die Herausforderungen und Möglichkeiten von Ausstellungen zum Thema Graffiti.

Neben Ben Brohanszki und dem Graffitimuseum kommen des weiteren Jasper van Es und Good Guy Boris zu Wort, welche bereits 2017 die wegweisende #VIRALVANDALS Ausstellung in Eindhoven kuratierten. Neu aufgelegt werden im REPRINT-Teil Texte von Lene ter Haar, Harald Hinz, Orestis Pangalos, Patrick Hagopian sowie Bernd Dollinger und Bettina Hünersdorf. CASES zeigt Fotoserien von Dunja Janković, Bill Daniel, Emanuel Roth und Bilder des Hamburger Trainwriters RAGE.

Fotos: Steffen Köhler     Text: Sascha Blasche

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