Brave Wall von Katerina Voronina

Aufmerksame Leser*innen wundern sich an dieser Stelle vielleicht über den Begriff „Brave Wall“, heißen großformatige Wandbilder von URBAN NATION doch sonst immer ONE WALL. „Brave Walls“ sind Menschenrechtsverteidiger*innen gewidmete Murals und werden weltweit von Amnesty International in Kooperation mit der globalen Street Art Community initiiert und realisiert. Nun entstand in einer gemeinsamen Zusammenarbeit zwischen uns und Amnesty International die erste „Brave Wall“ in Berlin, ein Werk der Künstlerin Katerina Voronina, das die Menschenrechtsverteidigerin Marielle Franco ehrt.  

Am 8. März 2021, dem diesjährigen Internationalen Frauentag, wird Berlins erste „Brave Wall“ der Öffentlichkeit präsentiert, die das Thema „Frauenrechte und Menschenrechtsverteidigerinnen“ aufgreift. „Brave Wall“ ist ein Projekt im Rahmen der „Mut braucht Schutz“-Kampagne von Amnesty International, die auf politischer und gesellschaftlicher Ebene dazu aufruft, dass die internationalen Vereinbarungen zum Schutz von Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtlern eingehalten und umgesetzt werden. Die erste „Brave Wall“ entstand im Jahr 2017 in London. Mittlerweile gibt es „Brave Walls“ in über 20 Ländern – und nun auch in Berlin.

Brave Wall in Berlin

Zu dem gemeinsam ausgerichteten Wettbewerb von Amnesty International in Deutschland und URBAN NATION wurden im Herbst 2020 die in Berlin lebenden Künstlerinnen Sophia Hirsch, Coco Bergholm, Katerina Voronina, Gamze Yalcin und Maja Hürst eingeladen. Es wurden bewusst nur Künstlerinnen eingeladen, da sich diese erste Berliner „Brave Wall“ mit dem Thema Frauenrecht auseinandersetzen sollte. Ein solches Projekt in einem sowieso schon sehr männlich dominerten Kunstfeld wie dem der Streetart von einem Künstler gestalten zu lassen, wäre der politischen Forderung der Gleichstellung von Frauen zum Internationalen Frauentag nicht gerecht geworden.

Detailansicht Brave Wall

Bei dem Wettbewerb entschied sich die Jury für die Arbeit der in Moskau geborenen und in Berlin lebenden Künstlerin Katerina Voronina. Voronina ließ sich für ihre Bewerbung von der Geschichte der Menschenrechtsverteidigerin Marielle Franco, die am 14. März 2018 in ihrer Heimatstadt Rio de Janeiro ermordet wurde, inspirieren.

„Marielle Franco hat mich zutiefst beeindruckt. Sie war eine starke, mutige Frau, die unbeirrt gegen Machtstrukturen ankämpfte und dadurch leider ihr Leben verlor. Es ist an der Zeit, endlich zu akzeptieren und dafür einzustehen, dass jede Person dieser Welt gleiche Rechte hat, ungeachtet des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Nationalität und Religion.“ – Katerina Voronina

Katerina Voronina ist bekannt für markante Illustrationen von Stadtszenen, im Mittelpunkt ihrer durch eine genaue Beobachtung geprägten Zeichnungen stehen urbane Persönlichkeiten. Ihre Werke findet man auf Wänden bei Spielplätzen oder in Cafés, ihre Illustrationen werden in Magazinen und Büchern weltweit veröffentlicht. Bevor sie 2018 nach Berlin kam, arbeitete sie zwei Jahre in Tel Aviv.

Katerina Voronina malt Brave Wall

„Dieses politische Mural zum Thema Frauenrechte gemeinsam mit Katerina Voronina zu realisieren, ist für das Programm des URBAN NATION Museums ein besonderer Moment. Der 8. März ist in Berlin erst im letzten Jahr zum gesetzlichen Feiertag ernannt worden. An diesem Tag nun in Kooperation mit Amnesty International die erste „Brave Wall“ in Berlin und Deutschland zu eröffnen, stellt das Projekt in einen passenden Kontext. Katerina Voroninas neue Arbeit in der Reihe der „Brave Walls“ bezieht sich auf die Tradition des politischen Murals von Künstler*innen wie z.B. Diego Rivera in den 1930er Jahren, und gibt der Fassadenmalerei dadurch eine neue Relevanz zurück, die diese als popkulturelles Phänomen teilweise verloren hatte.Jan Sauerwald, Leiter des URBAN NATION Museums

Fertiggestellte Brave Wall

Die „Brave Wall“ von Katerina Voronina befindet sich in der Gitschiner Straße 64-67 in Berlin-Kreuzberg und wird zum 08. März 2021, dem Internationalen Frauentag, fertiggestellt.

(Direktion und künstlerische Auswahl: Jan Sauerwald)

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Fotos: Nika Kramer