Interview mit Brooklyn Street Art

  • by BLITZ EN

Die neue Ausstellung „Martha Cooper: Taking Pictures“ ist im URBAN NATION Museum zu sehen – eine sechs Jahrzehnte umfassende Retrospektive des fotografischen Werks von Martha Cooper. Mithilfe von Fotografien und persönlichen Gegenständen, Artefakten und Erinnerungsstücken zeichnet die Ausstellung Coopers Leben nach – angefangen von ihrer ersten Kamera im Jahr 1946 bis hin zu ihrem heutigen Renommee als weltberühmte Fotografin. (more…)

Wann und warum habt ihr euch dazu entschieden, als Kuratoren tätig zu werden und gleichzeitig euren mittlerweile sehr beliebten Blog ins Leben zu rufen?

Es lief tatsächlich alles irgendwie wie von selbst. Wir kennen uns beide in der Kunstgeschichte aus und haben in der professionellen Kunst- und Designszene gearbeitet, wodurch wir unseren Fokus schärfen und unsere Auswahlprozesse verfeinern konnten. Jaime hat zum Beispiel über zehn Jahre lang mit Jed Johnson, der aus der Warhol Factory kam, als Innendesigner für High-End-Kund*innen in deren Privatwohnungen und Unternehmen gearbeitet. Steve war nationaler Kreativdirektor für ein weltweites Werbeunternehmen und Art Director bei The New York Times. Wir waren beide in Künstler*innenkollektiven und haben Gigs im Nachtleben, im Theater, in der Modewelt organisiert … Das Kuratieren von Events und Ausstellungen ergab sich tatsächlich quasi wie von selbst – jetzt beschäftigen wir uns in Vollzeit damit, unsere Kenntnisse über Streetart und die Graffiti-Szene als deren Vorgänger auszubauen. Es ist ein fortlaufendes Studium einer lebendigen Kunstpraxis, die mehrere Richtungen, Ausprägungen und Praktiken in sich vereint.

Was macht eurer Meinung nach einen guten Kurator /eine gute Kuratorin aus?

Gute Frage! Darüber könnten wir ewig diskutieren – auch wenn in den letzten Jahrzehnten an den Unis versucht wurde zu definieren, was einen guten Kurator / eine gute Kuratorin ausmacht und dessen / deren Praktiken festzuschreiben. Für uns geht es darum, das Werk und seine Entwicklung anzuerkennen – und es auf uneingeschränkte, authentische Weise in einen Dialog mit seiner Umwelt treten zu lassen. Wir denken, Kurator*innen sollten für die Arbeiten, die sie zeigen, und die Szene, aus der das Werk stammt, wirklich glühen. So können sie die wichtigsten Aspekte des Werks präsentieren und den Expert*innen und Lai*innen kommunizieren und aufzeigen, warum dieses Werk Aufmerksamkeit verdient. Sie sollten eine gesunde Portion Neugier für die kontextbezogenen Besonderheiten mitbringen, die der Arbeit zugrunde liegen, und diese vermitteln. Es ist so, als wäre man ein intuitiver Dirigent / eine intuitive Dirigentin, der/die gut zuhört, vorangeht und es zulässt, dass sich subtile Dinge über das Offensichtliche hinaus herauskristallisieren, die Raum lassen für Überraschungen oder gar Offenbarungen.

Wann und wo seid ihr das erste Mal mit Marthas Fotos in Berührung gekommen und wann seid ihr ihr persönlich begegnet?

Als wir beide in den 1980ern nach New York kamen, war Graffiti die „Haut“ der Stadt, mit der unsere Züge tätowiert waren und die uns von den Wänden entgegensprang. Tatsächlich sind alle Graffitis der Stadt ein Teil der Uptown- und Downtown-Szene von New York geworden, die Rassen- und Klassenschranken überwindet, zusammen mit Hauspartys, Clubs, Hip-Hop, Punk, Art-Rock, experimentellen Performances und immer ausgelassenerer Mode. Jeder Graffiti-Fan oder -Follower, den man trifft, wird irgendwann das Buch Subway Art von Martha Cooper und Henry Chalfant und Charlie Ahearns Film Wild Style sowie eine Handvoll immer wieder auftauchender Persönlichkeiten erwähnen, deren Namen Schranken in der Galerieszene überwanden, wie Keith Haring, Basquiat, Futura und Kenny Scharf. Doch hatten unsere kreativen Kreise damals nicht genau diese Strömung im Fokus in dieser Stadt, in der so viele Szenen gleichzeitig aufkommen – und wir haben Martha erst in den 2000ern auf einer Eröffnungsfeier kennengelernt, als sich unser eigener Schwerpunkt mehr darauf verlagert hatte, uns mit den Subkulturen hinter Graffiti und Streetart zu befassen und diese zu fotografieren. Wir trafen Martha immer wieder zufällig bei Events und wir merkten, dass wir drei uns mochten. Außerdem waren wir alle drei daran interessiert, diese organisch gewachsene Kunstszene in den Straßen zu dokumentieren. Während sich eine Freundschaft entwickelte, stellten wir zudem fest, dass wir ein Grundgerüst an Werten und Ethikvorstellungen teilen, die über unser individuelles Studium dieser Szenen hinausgehen, die jede/r von uns auf seine eigene Weise dokumentiert und bewahrt.

Copyright: Leah Levin Houston | Bowery Wall | NYC | 2013

Welche Eigenschaft von Martha Cooper als Fotografin inspiriert euch am meisten?

Wir sind von ihrem unerbittlichen Streben inspiriert, das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen zu finden, und von ihren Erfolgen, die sie dabei verbucht. Wir bewundern Marthas Antrieb, Dinge zu bewahren und als Zeugin zu agieren, um das Leben und die Arbeit von Menschen über ein perfekt eingefasstes und technisch hervorragendes Foto mit einem klaren und unprätentiösen Shooting-Konzept zu würdigen. Sie hält unser Leben fest, während wir es leben.

Was waren die zwei größten Herausforderungen bei der Planung der neuen Ausstellung? Wie habt ihr die Entfernung zwischen New York und Berlin gemeistert?

Wir hatten vor der Pandemie einen „perfekten“ Plan für die Ausstellung, doch letzten Endes hat Covid-19 bei uns, Martha und dem UN-Team eindringlich und nachdrücklich seine Spuren hinterlassen. Mit einem Male hatten wir das Gefühl, dass alles, was wir machten, mit dieser plötzlichen und mysteriösen Erkrankung zu tun hatte, der im Frühling und Sommer mehr als 20.000 New Yorker*innen zum Opfer fielen, während wir an der Ausstellung arbeiteten. Unsere regelmäßig geplanten Berlin-Trips, um die Fortschritte und die direkte Entwicklung der Ausstellung zu erleben und mit dem UN-Team die Präsentation und Gestaltung der Ausstellung zu besprechen, wurden alle einer nach dem anderen abgesagt. Wir mussten unsere Ideen – und unsere Zeitpläne – gemeinsam und einzeln neu ordnen, um miteinander zu kommunizieren. Wir mussten umdenken, wie wir unsere Ziele erreichen konnten, mit einem Großteil des Teams im Homeoffice, bei einigen mit Babygeräuschen oder Hunden oder Krankenwagen im Hintergrund.

Wir stellten die gesamte Ausstellung im Museum auf eine digitale/virtuelle Installation um, gewöhnten uns an 7-Uhr-Meetings New-Yorker-Zeit über WhatsApp und Skype mit dem Berliner Team, planten einen gesamten Katalog, ohne die Berliner Buchgestalterin Barbara Krimm und ihr Team jemals persönlich getroffen zu haben. Wir befanden uns neun Wochen lang in Brooklyn in Quarantäne, hatten Angst, rauszugehen, da unser Viertel in der „roten Zone“ der Stadt mit den höchsten Infektionszahlen lag – und einige Wochen lang hörten wir den ganzen Tag und die ganze Nacht lang die schrillen Krankenwagensirenen am Fenster vorbeirauschen. Martha hing ebenfalls in ihrer Wohnung und ihrem Studio in Manhattan fest und hatte ähnlich viel Angst, rauszugehen – sie schoss tatsächlich eine neue Fotoserie von ihrem Fenster aus. Das war eine völlige, aufrüttelnde Veränderung für jemanden, der in einem gewöhnlichen Jahr acht bis zehn Städte auf der ganzen Welt bereist.

Der Eröffnungstermin für die Museumsausstellung war ursprünglich für Juni geplant, doch führten all diese plötzlichen Veränderungen dazu, dass die Eröffnung ein paar Monate nach hinten verschoben wurde. Unsere Treffen mit Martha in ihrem Studio und ihren Archiven waren plötzlich eingeschränkt, da wir in einen kompletten „Lockdown“ übergingen. Zum Glück hatten wir in den Monaten zuvor bereits einen Großteil der Archive geprüft und gesichtet und dank Marthas Einsatz für das Projekt, ihrer harten Arbeit, die sich in langen Arbeitstagen niederschlug, und der Geduld und Standhaftigkeit unseres Teams nahmen die Ausstellung und der Katalog nach und nach konkrete Form an. Unser Team ist vorbildlich und absolut unerschütterlich.

Ihr habt vor dieser Ausstellung bereits als Kuratoren für URBAN NATION gearbeitet. Inwiefern unterscheidet sich das Kuratieren der damaligen Projekte von der neuen Ausstellung?

Wir freuen uns, dass wir seit 2015 dem Kuratorium des Museums angehören. Damals brachten wir für unsere Cultural-Exchange-Ausstellung PM-7/Persons of Interest mit dem damaligen Museumsdirektor Yasha Young zwölf Künstler*innen aus Brooklyn nach Berlin. Dies war für uns eine einzigartige Gelegenheit, eine Ausstellung mit wahnsinnig talentierten Streetart-Künstler*innen durch den Blickwinkel der historischen und kulturellen Verbindungen unserer beiden „Schwesterstädte“ zu kuratieren. Brooklyn und Berlin sind seit Jahrzehnten ein Nährboden für unglaubliche Künstler*innen-Communities – und wir haben unsere Künstler*innen untereinander getauscht und gehandelt und die kreative Kultur des jeweils anderen beeinflusst. Natürlich hat uns die Einwanderung schon sehr viel früher miteinander verbunden, so bestand die Bevölkerung Brooklyns in der Mitte des 19. Jahrhunderts einmal aus 60 % deutschen Einwanderern und Einwanderinnen. Wir selbst hatten bereits einen Kulturaustausch mit Künstler*innen aus dem Berliner Wedding veranstaltet. Im Jahr 2005 waren wir Teil eines Künstler*innenkollektivs in Brooklyn, das Künstler*innen für eine Ausstellung nach Berlin schickte und die Berliner*innen schickten Künstler*innen, die in unserem kommunalen Galerieraum ausstellten – duale Ausstellungen namens „Williamsburg Wedding“.

Und natürlich waren wir Mitglieder des Kuratoriums, das zwei Jahre lang an der Eröffnungsausstellung des Museums im September 2017 arbeite, für die wir 165 Künstler*innen aus fünf Jahrzehnten und von mehreren Kontinenten einluden, um dieser viel versprechenden Institution zu einem bahnbrechenden Einstand zu verhelfen. Ohne einen ganz zu strikten pädagogischen oder akademischen Fokus handelte es sich hierbei um eine partielle und doch umfassende Erhebung über Graffiti-Künstler*innen und Streetartists, die kommerziellen oder institutionellen Erfolg hatten, und deren Arbeit im Ganzen betrachtet eine Momentaufnahme der laufenden Entwicklung der Streetart darstellte.

Es gibt sicherlich Momente, in denen ihr unterschiedliche Ansichten über eine Ausstellung oder die Inhalte einer neuen Ausstellung habt. Wie geht ihr damit als Team um?

Ja, das stimmt. In vielerlei Hinsicht sind wir sehr verschieden. Wir bringen beide unsere Kompetenzen mit ein und für uns ist es sehr wichtig, was wir tun und wie wir es tun. Also konzentrieren wir uns lieber auf unsere gemeinsamen Ziele und lassen uns gegenseitig Spielraum für persönliche Ausdrucksmöglichkeiten. Letzten Endes haben wir Wege gefunden, die Vision des jeweils anderen zu ergänzen und da wir dieselben Ziele verfolgen, glauben wir, dass das Ergebnis deutlich stärker ist, als wir es uns einzeln hätten vorstellen können.

Wenn man so lange zusammenarbeitet wie wir, versteht man sich quasi blind. Wir wissen, was wir wollen, wir verfolgen eine sehr klare Philosophie in Bezug auf das, wofür wir eintreten, und wir sind uns einig, wie bei einem Projekt vorzugehen ist. Manchmal entscheiden wir, wer von uns beiden die passenderen Fähigkeiten besitzt, um sich der Herausforderung zu stellen. Diese Ausstellung unterscheidet sich nicht großartig von vielen Projekten, die wir gemeinsam gemacht haben. Wir gehen Risiken ein, machen unsere Recherchen, gehen Kompromisse ein, wenn wir klug sind. Doch haben Martha und das Team, unser UN-Team, ihre eigenen Erfahrungen, ihre eigene Vita und ihre genialen Problemlösungen in den Prozess eingebracht. Jede/r Einzelne gab sein Bestes, um den Anforderungen des Projekts gerecht zu werden, und das auf eine Art und Weise, die sich völlig natürlich anfühlte. Wir haben hohe Ansprüche und wir wissen, dass das für unser Team und Martha genauso zutrifft.

Was ist euer Lieblingsfoto, das Marthas facettenreiche Arbeit als Fotografin widerspiegelt?

Das ist eine schwierige Frage, da wir 60 Jahre aus Marthas Karriere ausstellen und wir in so viele ihrer Fotos verliebt sind. Es gibt Fotos aus jedem Bereich, die uns persönlich ansprechen, doch wir können nicht wirklich eines als Lieblingsfoto nennen. Mit Blick auf das Narrative dieser Ausstellung sind wir jedoch beide überzeugt, dass Marthas Foto des Graffiti-Writers und „Style Masters“ Dondi, wie er mit gespreizten Beinen zwischen zwei Zügen steht, das ganz zu Beginn der Ausstellung im UN gezeigt wird, sinnbildlich für einen Großteil ihrer Karriere steht. Sie zeigt den Prozess eines Künstlers bei der Arbeit, enthüllt einen Teil der gewöhnlichen Welt, die außergewöhnlich ist. Sie bricht Regeln und geht ihren eigenen Weg, um das Foto zu bekommen, und der Fotografierte ist entschlossen, seine eigene Welt zu erschaffen.

Ganz zu schweigen von der dramatischen Spannung, die die Pose erzeugt, und der Tatsache, dass das Graffiti nachts illegal auf Stadteigentum aufgesprüht wurde und dass er etwas in Lichtverhältnissen erschafft, die schwerlich zu verbessern sind. Doch ist er wild entschlossen, seiner kreativen Stimme Gehör zu verschaffen und von seinen Peers gesehen zu werden. Und Martha war entschlossen, die perfekten Fotos zu bekommen und den Prozess zu dokumentieren, auch wenn es kein natürliches Licht gab und es auf den Lagerplätzen gefährlich war. Das ist der Grund, warum dies das erste großformatige Foto ist, das die Besucher des Museums und der Ausstellung erwartet.

Worauf können sich die Besucher*innen in der neuen Ausstellung am meisten freuen? Gibt es eventuell verschiedene Highlights für unterschiedliche Altersgruppen?

Wir wollten mit dieser Ausstellung so viele Zielgruppen wie möglich ansprechen – den harten Kern der Graffiti-Writer*innen und auch neue Fans von Streetart und Muralismus, Eltern und Kinder, die Zeugen werden, wie andere Kids in ganz unterschiedlichen Umgebungen ihre verspielte Seite und Imagination ausleben und doch etwas Universelles in ihrem kreativen Geiste offenbaren. Wir wollten auch Hip-Hop-Fans erreichen, die Marthas frühe Fotos von Breaker*innen, die freestylen oder gegeneinander antreten, und DJs und MCs und BBoys und BGirlz und Writer*innen, die sich um eine zentrale Szene scharen, schätzen. Schließlich wollten wir den Fotos ausreichend Gelegenheit geben, all jene anzusprechen, die diese Ausdrucksform und Form der Dokumentation wertschätzen.

In der Ausstellung haben wir rund 250 persönliche Gegenstände, rund 500 gedruckte Fotos, 1.400 digitale Fotos, zehn persönliche Black Books, 35 Original-Kunstwerke von Künstler*innen, die von Martha und ihrer Arbeit inspiriert sind, den Original-Dummy für „Subway Art“, ein zweigeschossiges Wandbild von Seth, zehn Tonaufnahmen, eine standortspezifische Mehrkanal-Videoinstallation der Filmemacherin Selina Miles auf mehreren Bildschirmen, eine Zeitleiste des Lebens und der Karriere von Martha von 1943 bis 2020, ein Sticker-Board mit neuen Stickern aus der Stadt und der Welt, die wöchentlich hinzukommen, und eine Zusammenstellung aller Bücher, die Martha verfasst oder mitverfasst hat. Und vieles mehr.

Auch wenn es sich hier in erster Linie um eine Fotoausstellung handelt, erreicht die Ausstellung Graffiti-Writer*innen, Streetartists, Tattoo-Fans, Hip-Hop-Fans, Sammler*innen, Menschen, die Dokumentarfotografie sowie Dokumentarfilme und -videos wertschätzen, Sticker-Fans, Künstler*innen, die Neuinterpretationen mittels angewandter Techniken wertschätzen, Freigeister, Studierende, Wissenschaftler*innen, Anthropolog*innen, Ethnolog*innen und Historiker*innen. Wir haben Fotos, Tonaufnahmen, Texte, die tiefe Einblicke in ihre Persönlichkeit und Arbeit gewähren, Hintergrundstorys, ihre Tagebücher, Fotos von Martha als Baby und Kind mit ihren Eltern und wie sie ihre erste Baby-Brownie-Kamera hält … Wir denken, wir haben ein eindrucksvolles Zeugnis von Marthas Innerstem, ihren Ideen und ihrer überwältigenden Reiselust geschaffen, das Besucher*innen zutiefst anspricht und in vielerlei Hinsicht begeistert. Wir glauben zudem, dass wir eindrücklich aufgezeigt haben, dass sie zur Riege der großen Fotograf*innen der Moderne zählt – was einer der Gründe ist, warum wir so stolz sind, dass der Europäische Monat der Fotografie diese Ausstellung in diesem Jahr in seine Auswahl aufgenommen hat.

Mit welchem Gefühl oder welcher Einsicht, hofft ihr, werden die Besucher*innen nach dem Besuch der neuen Ausstellung nach Hause gehen?

Begeisterung und Inspiration. Wenn die Besucher*innen die Ausstellung guter Dinge und beschwingt durch das, was sie gelernt und erfahren haben verlassen, denken wir, dass wir unsere Sache gut gemacht haben. Ganz gleich, ob man sich diese Ausstellung gezielt oder zufällig anschaut, man verlässt sie bereichert. Man erfährt so vieles, nicht nur über Martha und ihre Karriere, sondern auch über Fotografie, Graffiti, Hip-Hop, Streetart und den kreativen Geist, der durch alle möglichen Leute in vielen Gesellschaften zum Ausdruck gebracht wird. Die Fülle ihres Schaffens in dieser Ausstellung, ihre Hunderten von Fotos, die gezeigt werden, ihre Geschichten, ihre Interaktionen mit den Künstler*innen und Städten, die sie besucht hat, sind hier alle gegenwärtig – genauso wie die Besucher*innen, die sich in dieser Auswahl selbst wiederfinden werden. Wenn die Besucher*innen die Ausstellung inspiriert von der Fotografie verlassen, ihnen die Möglichkeiten ihrer eigenen künstlerischen Neigungen vor Augen geführt werden und sie dies dazu veranlasst, sich in irgendeiner Form selbst auszudrücken, denken wir, dass wir unsere Sache gut gemacht haben.