- Bildung & Outreach
- Oktober 23, 2023
Zuzanna Odolczyk ist eine polnische Künstlerin, die mit digitaler handgezeichneter 2D-Animation arbeitet. Nach einem Architekturstudium begann sie ihr Abenteuer im Bereich Animation am Central Saint Martins UAL, wo sie ihren Master in Character Animation machte und kurze Animationsfilme für das […]
Zuzanna Odolczyk ist eine polnische Künstlerin, die mit digitaler handgezeichneter 2D-Animation arbeitet.
Nach einem Architekturstudium begann sie ihr Abenteuer im Bereich Animation am Central Saint Martins UAL, wo sie ihren Master in Character Animation machte und kurze Animationsfilme für das Old Operating Theatre und die English National Opera realisierte. Ihr Diplomfilm, ein kurzer Animationsfilm mit dem Titel „Into the Night“, erzählt die Geschichte einer Frau, die mitten in der Nacht aufwacht, aufgeweckt von einer Stimme, die sie im Traum ruft. Wir folgen ihr auf ihrer Reise durch die verschlafenen Straßen, tief in die dunklen Ecken der Stadt, wo sie ihrem Schicksal begegnet.
Im Laufe der Jahre arbeitete Zuzanna in verschiedenen Studios in Großbritannien als Trickfilmzeichnerin und Clean-up Artist. Zudem verbrachte sie ein Jahr in Kambodscha als leitende Animationszeichnerin für das Phare Creative Studio.
Über das Projekt
Das Projekt „Soundscape from walks around Berlin“ (Geräuschkulisse von Spaziergängen in Berlin) ist eine animierte Visualisierung von Wörtern und Klängen, die bei Spaziergängen durch die Stadt Berlin aufgenommen wurden.
Ausgehend von einer Recherche über die Geräuschkulisse der Stadt geht es darum, Geräusche zu finden, die die Schönheit und die Besonderheiten von Berlin repräsentieren. Mit einem Notizbuch spaziert die Künstlerin durch die Stadt und achtet auf alles, was an ihr Ohr dringt: Schritte, Schreie, Maschinengeräusche, Musik, Vogelgezwitscher, Unterhaltungen usw. Kann man aus der Kakophonie der Geräusche ein poetisches Bild gewinnen?
Auf der Grundlage ihrer Recherchen erstellt Odolczyk eine Abschrift der gehörten Geräusche in Form von Onomatopoetika/Lautmalereien sowie eine Geräusch-Karte. Ähnlich wie die Landkarten der italienischen Futuristen ist dies ein informativer Ausgangspunkt für die spätere Arbeit, ein Drehbuch der besonderen Art.
In einem nächsten Schritt werden die Geräusche in Form von laut gelesenen Onomatopoetika aufgenommen und zu einem Soundtrack verarbeitet. Illustriert mit kurzen Animationen entsteht daraus ein Kurzfilm, dessen bewegte Bilder die mimetische Natur der Lautmalerei und ihre musikalische Qualität widerspiegeln. Der Film macht ein Stück Berlin mit künstlerischen, filmischen und sprachlichen Mitteln erlebbar.
Fotos: Christian Rückert